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WÜRZBURG
SPD: Keine Flüchtlinge in der Faulenberg-Kaserne
SPD: Keine Flüchtlinge in der Faulenberg-Kaserne       -  Seit einigen Wochen macht in Würzburg ein Gerücht die Runde: Angeblich hat ein ägyptischer Milliardär Interesse daran, das von der US-Armee geräumte Areal der Faulenberg-Kaserne an der Nürnberger Straße zu erwerben, um dort Wohnungen und Arbeitsplätze für Flüchtlinge zu schaffen.  Das stünde freilich im Widerspruch zu den Interessen, die die Stadt Würzburg dort bisher verfolgte. Die Stadt hat von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ein Erstzugriffsrecht für das Areal eingeräumt bekommen. Seit 2011 gibt es einen Masterplan der Stadt, der vorsieht, auf dem Gelände gewerbliche Nutzungen  zu installieren. Eine Wohnbebauung wurde damals ganz bewusst ausgeschlossen. Auf eine Einhaltung des Masterplans pocht nun die SPD-Stadtratsfraktion in einem Antrag, der im nächsten Ferienausschuss vorgelegt wird.  Darin heißt es, dass Verhandlungen mit Privatinvestoren, mit dem Ziel auf dem Kasernengelände eine Flüchtlingsunterkunft zu errichten, nicht geführt bzw. abgebrochen werden sollen. Weiter fordert die Fraktion, keine Überlegungen anzustellen, auf dem Areal auch Wohnbebauung zu ermöglichen. Und drittens solle die Stadt nicht auf ihr Erstzugriffsrecht verzichten und auch nicht für private Interessenten als Durchgangserwerberin auftreten.  Zur Begründung schreiben Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow und sein Stellvertreter Heinrich Jüstel, dass das gewerbliche Nutzungskonzept die Besonderheit des Ortes und seine Identität berücksichtige und eine Wohnbebauung daher bewusst ausgeschlossen worden sei. Dafür sei das Gelände auch denkbar ungeeignet.   Es sei im Süden von der Eisenbahnlinie Würzburg – Nürnberg und der Nürnberger Straße, der B8 im Norden, dem Brose-Firmengelände im Osten sowie dem Gewerbegebiet Aumühle im Westen eingerahmt, weshalb es alleine schon aus Lärmschutzgründen für eine Wohnnutzung nicht in Frage komme.  Wenn die angeblichen Pläne des Ägypters realisiert würden, bestünde die Gefahr, dass eine zweite Massenunterkunft für Flüchtlinge entsteht, die Würzburg nicht brauche. Vielmehr sollten Flüchtlinge im gesamten Stadtgebiet untergebracht werden, um eine möglichst schnelle Integration zu fördern.   Und schließlich, so heißt es abschließend, solle die Stadt die im Masterplan skizzierten Vorstellungen weiter verfolgen. Das Gebiet der Faulenberg-Kaserne sei für die Ansiedlung von Gewerbe gut geeignet und außerdem an das überörtliche Verkehrsnetz bestens angebunden.  Eine offizielle Bestätigung, dass der ägyptische Mobilfunkunternehmer Naguib Sawiris Interesse an dem Kasernenareal hat, gibt es bisher nicht. Weder die BImA noch OB Christian Schuchardt wollten Kontakte zu dem Milliardär bestätigen.
Foto: Ivana Biscan | Seit einigen Wochen macht in Würzburg ein Gerücht die Runde: Angeblich hat ein ägyptischer Milliardär Interesse daran, das von der US-Armee geräumte Areal der Faulenberg-Kaserne an der Nürnberger Straße zu erwerben, ...
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:15 Uhr

„Keine Flüchtlingsunterkunft“

Darin heißt es, dass Verhandlungen mit Privatinvestoren, mit dem Ziel auf dem Kasernengelände eine Flüchtlingsunterkunft zu errichten, nicht geführt bzw. abgebrochen werden sollen. Weiter fordert die SPD, keine Überlegungen anzustellen, auf dem Areal auch Wohnbebauung zu ermöglichen. Und drittens solle die Stadtverwaltung nicht auf ihr Erstzugriffsrecht verzichten und auch nicht für private Interessenten als Durchgangserwerberin auftreten.

Zur Begründung schreiben Fraktionsvorsitzender Alexander Kolbow und sein Stellvertreter Heinrich Jüstel, dass das gewerbliche Nutzungskonzept die Besonderheit des Ortes und seine Identität berücksichtige und eine Wohnbebauung daher bewusst ausgeschlossen worden sei. Dafür sei das Gelände auch denkbar ungeeignet. Es sei im Süden von der Eisenbahnlinie Würzburg – Nürnberg und der Nürnberger Straße, der B 8 im Norden, dem Brose-Firmengelände im Osten sowie dem Gewerbegebiet Aumühle im Westen eingerahmt, weshalb es alleine schon aus Lärmschutzgründen für eine Wohnnutzung nicht in Frage komme.

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