Von Sulzfelder Bratwurst bis Sushi
Alisa Hofmann (21) aus Sulzfeld (Lkr. Kitzingen) trug ein rosafarbenes mit Strass besetztes Kleid und die Haare zu einem kunstvollen Seitenzopf geflochten. Die Rechtswissenschaftsstudentin, die später am liebsten als Richterin „Gerechtigkeit in die Welt bringen“ möchte, hatte einen trockenen Riesling vom Sulzfelder Cyriakusberg mitgebracht, den sie vorher nicht nur zur Sulzfelder Meter-Bratwurst, sondern auch zu Sushi getestet hatte. Sie verglich die fränkischen Winzer mit einem guten Silvaner: „Charakterstark, mit viel Aroma und Schwung“.
Silena Werner (20) aus Stammheim (Lkr. Schweinfurt) ging die Wahl mit ihrem besonders engagiertem Fanclub im Saal ganz entspannt an. Sie arbeitet als Groß- und Außenhandelskauffrau bei der BayWa und macht schon länger „Winzerherzen mit guten Angeboten glücklich“. Sie erzählte, wie sie mit Thermojacke vor zwei Jahren im Weinberg gestanden und „ihren Schatz wie ein Kind gehegt hatte.“ Diesen Schatz, einen weißen Burgunder Spätlese brachte sie zur Verkostung mit.
Miriam Kirch (21) aus Fahr (Lkr. Kitzingen) punktete mit langen offenen Haaren und einem dunkelroten Cocktailkleid. Die Humanmedizin-Studentin brachte als „stolze Fränkin“ einen trockenen Silvaner Spätlese aus Volkach mit. Dazu passe ein „fränkischer Spargelburger mit Trauben und Kapern“ besonders gut. Die 21-Jährige engagiert sich auch als Pfarrgemeinderätin und spricht Englisch und Französisch. Die Medizinstudentin, die das Adrenalin in der Chirurgie liebt, ist der Meinung: „Hätten wir den Silvaner nicht, müssten wir ihn erfinden.“ Ihre Mutter war vom Auftritt ihrer Tochter überzeugt. Sie hatte auf eine Stichwahl gehofft. Zuletzt kam 2012 eine Weinkönigin aus Fahr am Main: Melanie Dietrich.
Donald Trump und der Silvaner
Um die Vermarktung des Frankenweins in den sozialen Medien, in Fernsehbeiträgen, im In- und im Ausland – von Würzburg bis Japan – darum ging es in den Publikumsfragen an die drei Kandidatinnen. „Welche Rebsorte ist so charakterstark, dass sie sogar Donald Trump überzeugen würde?“, fragte Staatssekretär Gerhard Eck aus dem Innenministerium. Miriam Kirch antwortete gelassen: „Unser Silvaner würde sogar einen Donald Trump auf den Boden zurückholen.“