
Beinahe wäre das Erstlingswerk Tilman Riemenschneiders für immer auf dem Schutthaufen der Geschichte gelandet: Beim Neubau der neugotischen St. Peter und Paul-Kirche in Rimpar im Jahr 1854 blieben vom Vorgängerbau nur der spitze Echter-Turm und die Ritterkapelle im Turmsockel erhalten. Die insgesamt 14 Grabmäler der Grablege des Adelsgeschlechts der Grumbachs landeten im Bauschutt, darunter auch das von Eberhard von Grumbach.
„Zum Glück hatten das ein paar aufmerksame Menschen noch rechtzeitig bemerkt und sich mit einem Protest an Würzburg gewendet“, erzählt Wilma Samfaß, die auf den Spuren Riemenschneiders Führungen in Rimpar anbietet. Einige der Stücke wurden gerettet und sind heute wieder zu sehen. Nicht jeden freute das: „Wenn doch nur einer hinaufginge und den Ritter in 1000 Stücke schlüge“, ist dem Wortsinn nach ein Ausspruch das damaligen um die Finanzen der Pfarrei besorgten Kirchenpflegers überliefert. Im Falle des Gramschatzer Gnadenaltar von 1510 setzten sich die mit spitzem Bleistift kalkulierenden Zeitgenossen durch: Er wurde 1863 an das Welfenmuseum in Hannover verkauft.