
Vogel: Es gibt Forschungsansätze, aber Krebs ist natürlich ein sehr komplexes Krankheitsbild. Zellen in unserm Körper mutieren, vergessen ihre definierte Funktion und beginnen, aggressiv zu wachsen. Ich bin nicht genug Experte, um wirklich gut einschätzen zu können, wo die therapeutische RNA-Forschung bei Krebs steht. Für unsere eigene Forschung hier in Würzburg ist es allerdings wichtig, dass auch immer wieder neue Bakterien in einem gewissen Zusammenhang mit Krebs gebracht werden.
Vogel: Zum Beispiel beim Darmkrebs. Zwar können wir nicht sagen, dass Bakterien für Darmkrebs mitverantwortlich sind. Aber es gibt ein bestimmtes Bakterium, das Fusobakterium, das bei der Entstehung von Darmkrebs überdurchschnittlich häufig in der Darmflora nachgewiesen wurde. Wenn da ein Zusammenhang bestünde, hätten wir die Hoffnung, dieses Bakterium mithilfe von RNA-Molekülen zurückzudrängen.