Von Edelmetall war Rebensburg überraschend weit entfernt. Nach ihrer Fahrt breitete sie frustriert die Arme aus, schüttelte leicht mit dem Kopf und blieb für einen Moment wie angewurzelt stehen, ehe sie sich mit hängendem Kopf aus dem Zielbereich schob. Auf der Engiadina-Piste waren ihr mehrere Fehler passiert, bei einem Sprung musste sie heftig mit den Armen rudern und korrigieren, um nicht zu stürzen. „Da kommen viele Kleinigkeiten zusammen”, analysierte sie. „Es muss alles passen, wenn man vorne dabei sein will.”
Allerdings schmerzte der verpasste Top-Ten-Platz weniger als das knapp verpasste Podium im Super-G fünf Tage zuvor, wie sie einräumte. „Der vierte Platz ist auf alle Fälle schlimmer”, sagte Rebenburg.
Nun gehe es darum, sich auf ihre Spezialdisziplin Riesenslalom am Donnerstag vorzubereiten - und den Kopf frei zu kriegen: „Ein Kaffee in der Sonne schadet auch mal nicht, das ist gut für die Seele”, sagte sie und konnte wieder lächeln. Auch vor zwei Jahren in Vail und Beaver Creek hatte sie eine Medaille in den Speed-Rennen verpasst, ehe im Riesentorlauf Silber heraussprang. „Für mich ist wichtig, den Spagat zu finden aus Lockerheit und Angriff.” Zudem erwägt die Olympiasiegerin von 2010 einen Start im Team-Event am Dienstag. Kira Weidle wurde als zweite Starterin des Deutschen Skiverbands 29.