
Greipel stand schon Minuten nach der Kopfsteinpflaster-Tortur im Teambus unter der Dusche, auch Degenkolb hielt sich mit dreckverschmiertem Gesicht nicht mehr lange im ehrwürdigen Velodrome von Roubaix auf. Auf Platz sieben und zehn beendeten die deutschen Radstars den gefürchteten Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix. „Wenn man es gewinnt, ist es das schönste Rennen auf der Welt”, sagte Degenkolb und sprach aus eigener Erfahrung.
Doch am Sonntag war beim Sieger von 2015 „nicht mehr viel Kraft in den Beinen”, um gegen Olympiasieger Greg van Avermaet zu bestehen. Der Belgier siegte in der sogenannten Hölle des Nordens nach 257 Kilometern, davon 55 über Kopfsteinpflaster, im Sprint einer Fünfergruppe vor dem Tschechen Zdenek Stybar und dem Niederländer Sebastian Langeveld.
Für Degenkolb und Greipel blieb zwölf Sekunden zurück nur der Sprint um die Plätze. „Hier fährt jeder am Anschlag. Roubaix heißt 'niemals aufgeben'. Das ist kein Kindergeburtstag hier. Ich bin mit Platz sieben zufrieden”, sagte Sprinter Greipel, der sich in den vergangenen Jahren zu einem passablen Klassikerfahrer entwickelt hat.