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WÜRZBURG
Psychologie: Was ist Heimat?
Vertrautheit und Verlust: Der Würzburger Psychologieprofessor Andreas Eder erklärt, wo sich Menschen zu Hause fühlen können und was passiert, wenn man die gewohnte Lebenssituation ändert
Jun.-Prof. Dr. Andreas Eder       -  Motiviert: Juniorprofessor Andreas Eder in seiner beruflichen Heimat am Lehrstuhl für Psychologie der Uni Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Motiviert: Juniorprofessor Andreas Eder in seiner beruflichen Heimat am Lehrstuhl für Psychologie der Uni Würzburg.
Ralf Thees, Redakteur, Main-Post, Redaktion Marktheidenfeld.
Ralf Thees
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:41 Uhr

Die Leute hängen noch an diesem idealisierten Bild, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Man hat dann sozusagen Heimweh in der Heimat.

In Zeiten, in denen Mobilität im Beruf gefragt ist, wie hat sich der Heimatbegriff geändert?

Eder: Die Aspekte, mit denen eine Person ihre Heimat verbindet, verschieben sich dadurch. Es ist nicht mehr so sehr der physische Ort, nicht Franken oder Würzburg. Es sind mehr die Leute, die man mit seinem Lebensmittelpunkt verbindet. Darum würde ich sagen, wenn man nicht länger an einem Ort bleiben kann oder will, dann wird sich das Heimatgefühl mehr auf das soziale Umfeld verschieben. Ältere Menschen, die in ihrem Heimatort viele Jahrzehnte leben, kennen dort jeden Stein. Aber was sie wirklich mit diesem Ort verbindet, sind die Menschen, die dort leben – ihre Nachbarn, Freunde und Bekannten. Wenn die Bezugspersonen, mit denen sie ihr Leben lang verkehrten, im Alter sterben, verlieren sie jedes Mal ein Stück ihrer vertrauten Heimat.

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