Orientierung für Zuwanderer
Im Anschluss hatten die drei Politiker Gelegenheit sich und ihre Positionen vorzustellen. Für die CSU sprach die Unternehmensberaterin und stellvertretende Vorsitzende des CSU Kreisverbandes Kitzingen, Barbara Becker. Sie hob die Bedeutung von gesellschaftlich etablierten, aber nicht niedergeschriebenen Konventionen des Zusammenlebens hervor, die eine Wertegemeinschaft erst ausmache. Zuwanderer sollten sich diese neben den bestehenden Gesetzen als Orientierung nehmen.
Als etwas Wandelbares betrachtet Landtagsabgeordnete der Grünen Verena Osgyan Werte in der Politik, die in Diskussionen immer wieder neu ausgekämpft werden müssten. Aus diesen Diskussionen ergebe sich dann ein gemeinsamer Wertekanon, der in einem Grundsatzprogramm niedergeschrieben wird.
Ungenau definierte Leitkultur
Als Beispiel nannte sie ihre eigene Partei, die besonders durch die Atom- und Bürgerrechtsbewegung und deren umfangreiche Diskussionen geprägt ist. Der Begriff Leitkultur, der hinsichtlich der Integrationsdiskussion zum Politikum wurde, sei zu ungenau definiert. Als prominentes Beispiel hierfür nennt sie die „Ehe für alle“, die nun im Bundestag beschlossen wurde. Sie stellte die kontroverse Frage, ob diese denn nun zur Leitkultur gehöre? Ihres Empfindens nach schon.