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WÜRZBURG
Pharma-Großhändler Ebert+Jacobi ging schnell in den Osten
Im Osten längst angekommen: Firmenlieferwagen vor der Hirsch-Apotheke im thüringischen Schönbrunn kurz nach der Wende.
Foto: Ebert+Jacobi | Im Osten längst angekommen: Firmenlieferwagen vor der Hirsch-Apotheke im thüringischen Schönbrunn kurz nach der Wende.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:09 Uhr

„Ein Familienbetrieb wie wir war zwar etwas Exotisches, suspekt waren aber eher die Konzerne.“

„Auf Augenhöhe“ habe man sich unterhalten, natürlich auch über die Arzneimittel der Noch-DDR. „Die waren gar nicht so schlecht“, sagt Schüller, „aber oft nicht in der nötigen Menge vorhanden“. Auch die Auswahl war mit rund 4000 Medikamenten weitaus kleiner als im Westen mit damals rund 60 000 Produkten auf dem Markt. „Gefragt waren vor allem Insuline und Antibiotika“, erinnert sich Schüller an die ersten Bestellungen. Die erste Lieferung nach Thüringen erfolgte im Februar 1990 – noch vor der Währungsunion im Juli, bezahlt wurde in Ostmark.

Für ein Unternehmen wie Ebert+Jacobi, das die Apotheken durchschnittlich drei Mal pro Tag beliefert, war vor allem die Logistik eine Herausforderung, es gab in der DDR keine moderne Datenübertragung und noch keine problemfreie Telefonverbindung in den Westen. Folglich übermittelten die Apotheker ihre Aufträger telefonisch an ein Suhler Fuhrunternehmen. Dieses übertrug die Bestellungen auf eine Diskette und brachte diese nach Mellrichstadt, wo sie ein Ebert+Jacobi-Fahrer von seiner Rhöntour mit nach Würzburg brachte.

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