„Nein, da haben wir trotz aller Risiken keine Sekunde überlegt. Das war zwar eine große Herausforderung, aber wir hatten schon vor den beiden Weltkriegen viele Kunden im Osten Deutschlands.“ Ralph Schüller, geschäftsführender Gesellschafter des Pharma-Großhändlers Ebert+Jacobi erinnert sich gerne an die Zeit der Wende, als das Familienunternehmen nach dem Mauerfall als eines der ersten aus der Stadt und der Region die Brücke von West nach Ost schlug. Dieser Weg war auf jeden Fall eine Erfolgsgeschichte – „geschäftlich wie menschlich“ – bilanziert Schüller.
Der Urenkel des Firmengründers Philipp Jacobi berichtet von ersten Kontakten zum Pharmazeutischen Zentrum, unter dem die staatlichen Apotheken zusammengefasst waren, schon im November 1989. Die „Ober-Apotheke“ war die Mohren-Apotheke in Würzburgs Partnerstadt Suhl. Dort hatte Schüller am 3. Januar 1990 die erste Begegnung mit seiner künftigen Kundschaft, vor rund 25 Apothekern referierte er über die bundesdeutsche Arzneimitteldistribution. „Das Interesse war groß, man hatte anfänglich Berührungsängste, aber ich verspürte keine Ablehnung“, blickt Schüller zurück.