In der Praxis schneiden die Kursteilnehmer die Apfelbäume am Sauberg über Obbach. Hier gibt es beinahe um jeden Ast eine Diskussion, wie und ob er zu schneiden ist. „Man muss erst verstehen lernen, der Theorieanteil muss hoch sein“, weiß Petra Sandjohann, die mit ihrem Mann Bernhard Schreyer das Schlossgut verwaltet und am Kurs teilnimmt. Auch für die studierte Agraringenieurin gibt es „immer wieder was Neues“.
Weimer gibt nebenbei auch viele Tipps. Etwa wie man mit der schädlichen Mistel umgeht, die längst nicht mehr unter Naturschutz steht und den Bäumen so zusetzen kann, dass ihre Äste absterben. Über die weißen Beeren und deren Leim vermehrt sich die Mistel, erklärt Weimer. Den Halbschmarotzer könne man in Griff bekommen, wenn man ihn im grünen Zustand mit schwarzer Folie zubinde. Dann könne er nicht mehr assimilieren und sterbe ab. Weimer weist auch darauf hin, dass in der anthroposophischen Medizin die Mistel als Heilmittel verwendet wird.