Wie funktioniert die Biologie des Baumes? Warum ist das Gehölz so und nicht anders gewachsen? Erst wenn man eine Antwort auf diese Fragen und damit eine Beziehung zum Obstbaum aufgebaut hat, sollte man Säge und Schere zum Ausschneiden ansetzen. Das ist das Grundprinzip des Obstbau-Seminars, das Gartenbaulehrer Josef Weimer in der neuen Ökomodellregion (ÖMR) Oberes Werntal durchführte.
Die erste Veranstaltung, die die neue ÖMR-Managerin Anna-Katharina Paar am Schlossgut Obbach organisierte, wollte mehr sein als ein normaler Schnittkurs für Obstgehölze. „Wir brauchen die Basis, um zu wissen, wie man Streuobstwiesen erhalten kann“, sagte Paar. Bäume verstehen lernen, das sei der erste Schritt. Der zweite dann, wie man das Obst verwertet. „Gesund und regional“, müsse das Ziel sein.
Darin ist sie sich mit dem Gärtnermeister und Obstbaumexperten Josef Weimer (Schafheim) einig. Er ergänzt es um den ökologischen Nutzen des „Lebensraums Obstwiese“, um die Artenvielfalt, die Biodiversität. „Obstbau war bis in die 1960er-Jahre Teil des landwirtschaftlichen Betriebs“, erinnert er. Ziel sei es, das wieder zu erreichen.