Spätestens danach wird es zu harten Aussprachen kommen. Im Damen-Team sucht der DSV seit dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch vor drei Jahren nach einer funktionierenden und zukunftsfähigen Struktur. Bringt Viktoria Rebensburg die von ihr erwartete Leistung wie in St. Moritz nicht, als sie im Super-G als Vierte knapp und in Abfahrt und Riesenslalom deutlich eine Medaille verpasste, klafft eine große Lücke zwischen der Weltspitze und den besten deutschen Resultaten.
Jessica Hilzinger und Marina Wallner haben im Slalom zwar angedeutet, dass sie nach ihren langen Verletzungspausen mittelfristig für gute Ergebnisse sorgen können - doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Bei den Herren ist die Situation entspannter. Die Auftritte der Speedfahrer um Andreas Sander mit zwei souveränen Top-Ten-Platzierungen und dem jungen Thomas Dreßen, der bei seiner WM-Premiere starker Zwölfter in der Abfahrt wurde, machen Mut für die Zukunft. Linus Straßer überraschte mit Rang zwölf im Riesenslalom und lernte seine Lektion im Slalom, als er nach einer zu ungestümen Fahrt im ersten Durchgang nur 20. wurde. „Aber ich werfe mir nichts vor. Das ist eine WM, die findet nur alle zwei Jahre statt”, sagte er. „Wenn man es nicht so angeht, weiß ich nicht, wie sonst.”