
Bislang hatte Adler in der Nationalmannschaft immer Pech. Vor der WM 2010 war er die Nummer eins im deutschen Tor. Doch dann verletzte er sich, verpasste das Turnier in Südafrika - und sein Konkurrent Manuel Neuer war fortan von niemandem mehr zu verdrängen. Heute sieht Adler seine Chancen realistisch. Es gibt einfach zu viel Konkurrenz auf seiner Position - selbst hinter Neuer. Auch die Zeit beim HSV hat ihm, sportlich betrachtet, mehr geschadet als genutzt.
So konzentriert er sich in Mainz erst einmal auf andere Ziele. „So schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt einsammeln”, sagt er über die Situation bei seinem neuen Verein. Drei Punkte gegen den HSV würden da sehr helfen: „Das ist unser Ziel.”
So paradox das auch klingen mag: Sportlich ist Adler praktisch aus Hamburg geflohen, privat zieht es ihn dort immer wieder hin. Hamburg ist für den gebürtigen Leipziger Heimat geworden. Auch das trainingsfreie Länderspiel-Wochenende verbrachte er zuletzt mit seiner Frau, der Schauspielerin Lilli Hollunder, im eigenen Heim. „Es war schön, mal wieder im eigenen Bett zu schlafen”, meinte Adler, der nach dem Ende der Karriere dauerhaft an der Elbe leben will.