Das Mozartfest ist schon lange mehr als eine bloße Reihe von Konzerten. Vor ein paar Jahren kam die Wissenschaft dazu, heuer gleich die Disko. Am Freitag startete das Kabarett in der bewährten Bürgerspital-Kelterhalle.
Die einzige „Operncomedienne“ des deutschsprachigen Raums, Annette Postel, streifte als gut ausgebildete Sopranistin durch das weite Arbeitsfeld namens Oper. Sie sang zur Begleitung des Pianisten Klaus Webel selbstgebaute, zitatengespickte oder ganz übernommene Arien, die schon allein deshalb lachen machten, weil sie mit fulminantem Kunstaufwand textlich die kleine Alltäglichkeit des Musiktheaterbetriebs schilderten.
Aber was heißt Alltagsbeschreibung in einem Metier, das selbst ziemlich ungewöhnlich schillert? Postel, in einem Rezitativ: „Wo erkennt man seinen eigenen Mann nicht, weil er einen Bart angeklebt hat?“ Oder über ihr Bühnenfach: „Sopran ist warten, bis der Tenor mich rettet.“