Er habe es geschafft, eine gesellschaftliche Stimmung in eine ansprechende Kollektion umzusetzen, urteilt Jurymitglied Michael Sontag, Berliner Designer. Ausgemusterte Uniformen, Panzeroveralls und Militärhosen hat Julian Weth „dekonstruiert“, wie er es ausdrückt, und mit neuen Silhouetten und Materialien wie Netzfutter, Jersey und Wollstoffen kombiniert und aufgewertet, ein sogenanntes Upcycling. „Das ist ein gesellschaftspolitisches Statement“, sagt der 28-Jährige zu seiner nachhaltigen Kleidung, „das schwingt immer mit in der Kunst“.
Kunst und Kreativität sind in seinem Beruf das eine, das andere ist der wirtschaftliche Aspekt. „Es gibt wunderschöne Kollektionen“, weiß der frisch gebackene Modedesigner, „aber man muss sie auch verkaufen“. Im Studium hat er deshalb neben Nähen und Schneidern auch Kollektionsrahmenpläne erstellen müssen. Einige Semester BWL-Studium, die Julian Weth vorher in Mainz absolvierte, waren ihm dabei hilfreich.