Als „ziemlich wild“ beschreibt Bart- und Zopfträger Julian Weth lachend seine Kollektion „Ungehorsam“. Im siebten Semester seines Studiums Modedesign an der Akademie JAK in Hamburg hatte er sich 2015 in dem großen Wettbewerb beworben. Im vergangenen Mai hat der 28-Jährige sein Studium beendet und befindet sich nun in der Bewerbungsphase um einen Job, wie er sagt.
Sein Stil „liegt in der Grauzone zwischen Streetwear und High Fashion“, meint er und damit bewältigte er auch das Wettbewerbsthema. „Ich komme ja eher aus dem Hip Hop-Graffiti-Bereich“, erklärt er, „und habe das mit René Lezard-Stoffen kombiniert.“ Zu der Zeit, als das Wettbewerbsthema „Change“ angekündigt wurde, war der Krieg in der Ukraine präsent, dann kamen die Grausamkeiten des IS hinzu. „Das war eine neue Form der Brutalität“, meint der Designer. „Viele gehorchen nur blind, hinterfragen die Befehle nicht. Aber meine Jungs, die sind ungehorsam“, erklärt er.