Halten gedrückte Stimmung, Antriebsstörung und Hoffnungslosigkeit länger als zwei Wochen an, kann eine Unterform der Depression dahinterstecken: Die Saisonal Abhängige Depression (SAD), tritt in den Herbst- und Wintermonaten auf. „Diese spezielle Unterform ist aber vergleichsweise selten“, sagt Prof. Ulrich Hegerl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Leipzig und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Bei der Behandlung habe sich die Lichttherapie bewährt – doch ob sie im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist und ausreicht, muss der Arzt entscheiden: Von jeder Form der Selbstbehandlung bei Depression rät Hegerl ab. Er betont aber auch: Längst nicht jede traurige Phase in der dunklen Jahreszeit ist eine Depression. Melancholische Stimmungen, Trauer und Sorgen gehörten zum Leben dazu. Und können ihr Gutes haben, sagt Roenneberg: „Wir sollten akzeptieren, dass wir schlapper sind und mehr Ruhe brauchen.“ Und statt der Betriebsamkeit im Sommer mal die Füße hochlegen „und dann voller Energie wieder ins Frühjahr starten“. tmn