„Weniger Tageslicht bringt uns in eine Art Winterschlaf“, sagt Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley aus Regensburg. Unsere urzeitlichen Vorfahren passten ihre Lebensweise noch an die Jahreszeiten an. „Wir leben dagegen fast im gleichen Rhythmus weiter“, sagt Zulley. Und sind genervt, weil wir ständig müde sind.
Viel Licht weckt die Lebensgeister aber auch wieder. Sich an der frischen Luft zu bewegen und jeden Tag mindestens eine halbe Stunde rauszugehen, sei das beste Mittel gegen trübe Herbstgedanken, sagt Zulley. Es muss gar nicht sonnig sein, selbst ein verhangener Tag bietet genug Licht, um die Melatoninproduktion zu bremsen. Denn auch wenn das Auge kaum Unterschiede wahrnimmt, bekommt es draußen um ein Vielfaches mehr Licht ab als im Zimmer, betont Zulley.
Auf diesem Effekt basiert auch die Wirkung von sogenannten Tageslichtlampen oder Lichtduschen. „Sie wirken aktivierend und können die Stimmung heben“, sagt der Schlafforscher. Allerdings müssen sie hell genug sein: Mindestens 3000 Lux sollten es sein, noch besser sind 10 000 Lux. Der Blick sollte sich direkt in die Lampe richten, denn die Strahlung wird über die Netzhaut aufgenommen.