Rund 90 Millionen Euro hatte Beiersdorfer seit seiner Amtsübernahme für neue Profis ausgegeben, rund 38 Millionen Euro nahm er ein. Die sportliche Bilanz blieb dürftig: In der Saison 2014/15 konnte sich der HSV erst in der Relegation vor dem erstmaligen Abstieg retten. Im darauffolgenden Jahr wurde das Team Zehnter. Jetzt steckt es erneut im Abstiegskampf. „Bei uns herrscht kein Chaos”, hatte Beiersdorfer unlängst in einem dpa-Interview betont.
Die Diskussionen um den Vorstandsvorsitzenden wurden im Aufsichtsrat seit Wochen geführt. Ursprünglich sollte die Trennung früher erfolgen. Der jüngste Aufwärtstrend ließ das sechsköpfige Gremium zunächst aber zögern. „Es gibt nichts zu vermelden”, teilte ein HSV-Sprecher zu den Medienberichten mit.
Für Beiersdorfer würde bei einem Rauswurf eine dritte Ära beim Traditionsverein an der Elbe enden. Zunächst spielte er von 1986 bis 1992 als Abwehrspieler bei den Hamburgern. Von 2002 bis 2009 war er dort Sportdirektor. Mit dem damaligen Vorstandschef Bernd Hoffmann führte er den sechsfachen deutschen Meister in die Europa League.