
Dabei hatte das Rennen für Leonie Beck so gut begonnen. Nach dem Start schwamm sie vorne mit, war Zweite hinter der zunächst führenden Muller. Doch dann kam diese 90-Grad-Kurve im 2,5-Kilometer langen Kurs auf dem Plattensee. „Das habe ich mir so nicht vorgestellt“, sagte Beck später mit Blick auf den Moment, der ihre gute Position vorne im Feld so früh zunichte machte: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell vorbei sein kann.“
Es waren diese Momente an der ersten Boje, und die Fernsehbilder, die Becks ungeschickte Bemühungen überlebensgroß abbildeten, die auch Stefan Lurz frustriert zurückließen. Das hatte der Bundes- und Heimtrainer von seinem Schützling nicht erwartet – wohl wissend, dass die Beckenschwimmerin nach ihrer Entscheidung fürs Freiwasser erst wenig Rennerfahrung gesammelt hatte. „Das ist schon arg gravierend, wenn man so gut schwimmt und dann so viel verliert. Allein schon 50 Meter vorher die Mädchen innen durchzulassen, um dann in der Boje noch zu versuchen, nach innen zu ziehen, was dann komplett falsch ist“, brach es aus dem Trainer heraus. „Da sind so viele Kleinigkeiten zusammengekommen, die sie dann so viel Energie kosten, dass sie jede Gruppe verliert.“