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SCHWEINFURT
Ledward-Kaserne: Neues Stadviertel entsteht
OB Sebastian Remelé und Jörg Musial von der BImA.
Foto: Susanne Wiedemann | OB Sebastian Remelé und Jörg Musial von der BImA.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:06 Uhr
Wie das so ist beim Grundstückkauf. Man freut sich, dass alles unter Dach und Fach ist, hat irgendwie Pläne, muss aber noch mal genau überlegen, was wie werden soll.

Und man braucht außer Ideen auch noch ganz schön viel  Zeit, bis alles perfekt ist. So geht's jetzt auch der Stadt, der seit Mittwoch 26 Hektar der ehemaligen Ledward-Kaserne  gehören.
„Das ist ein historischer Tag für Schweinfurt“, meint Remelé  bei der  Pressekonferenz. Die Stadt kann sich weiterentwicklen. „Das ist ein großer Schritt für eine Stadt, die nur 35 Quadratkilometer groß ist.“ Nicht nur Wohnraum soll in diesem neuen Viertel entstehen, auch an Veranstaltungsorte ist gedacht, die Fachhochschule will das Gelände nutzen, Studenten sollen hier leben. Der Stadt war es wichtig, die Gestaltungshoheit zu behalten, aktiv zu gestalten, nicht nur zu planen, so Remelé.  Im Februar 2012, als klar war, dass die Amerikaner abziehen, liefen die Überlegungen, was mit dem Gelände geschehen soll. „Da wurde eine ganze Menge Vorarbeit geleistet“, meint Jörg Musial, Spartenleiter Verkauf bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Vorbesitzerin.
Ein Teilstück des Geländes vermietet die Stadt für fünf Jahre an den Freistaat. Dort entsteht, wie mehrfach berichtet, eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Die Stadt will auch hier selbst gestalten, sie plant und baut, hat dabei die Zukunft und die weitere Nutzung im Blick. „Nach fünf Jahren können wir die Fläche nutzen.“ Wohnungen für Studenten der Fachhochschule sind hier unter anderem geplant.
Was die Stadt gezahlt hat, sagt Remelé nicht. Man habe Vertraulichkeit vereinbart. Aber immerhin so viel ist zu erfahren: der Preis war angemessen.  Besteht für die Gefahr, dass auf dem Gelände Altlasten entdeckt werden, Sanierungsbedarf entsteht?  Historische Altlasten, wie in Schonungen und Niederwerrn gibt es auf keinen Fall, meint der OB: bevor die Wehrmacht in den Dreißiger Jahren die Kaserne baute, waren hier Felder und ein Wäldchen. Die Umweltschutzbedingungen waren bei den Amerikaner anders, als sie Deutsche Behörden verlangen. Man müsse abwarten, ob vielleicht im Bereich Tankstelle, Waschplätze Verunreinigungen da sind. „Wir rechnen nicht mit Katastrophen“, außerdem sei im Kaufvertrag ein Altlast-Risiko für die Stadt begrenzt. „Da sind keine Überraschungen zu befürchten, das ist ganz normales Baustellengeschäft“, bekräftigt Jörg Musial.
Einer freut sich ganz besonders, dass in die Kaserne wieder leben kommt: George Ohl, lange Jahre Verbindungsoffizier der Army. „Schön, dass das nicht kaputt geht.“ Ohl wünscht sich jetzt vor allem, dass die Asylbewerber, die dort in einen kleinen Bereich einziehen werden, auf Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft treffen. „Ich weiß von unseren Soldaten und ihren Familien, wie schwer ein Anfang in der Fremde ist.“ Aber für viele sei Schweinfurt eine Heimat fern der Heimat, ein „home away from home“ geworden, wie es ein Kommandeur so schön in einer selbstkomponierten Hymne an Schweinfurt formulierte.     


Unser Vorbericht.


So hat sich die Army verabschiedet

Ein Rückblick auf 70 Jahre Amerikaner in der Stadt

Ein Video-Interview mit OB Sebastian Remelé:
 
 
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