Gisoo Kim kommt ursprünglich nicht aus dem Handarbeitsgewerbe, sondern hat sich in Seoul zur Bildhauerin ausbilden lassen und anschließend – ermöglicht durch ein Reisestipendium – Kunst in Hamburg und Düsseldorf studiert. Und so ist ihre Ausstellung auch zweigeteilt: Vorne hängen ihre verwunschenen Schwarzweiß-Collagen, im Bug des Schiffes eine Vielzahl aus Fotopapier vernähter Objekte. Die runden, trichterförmigen Gebilde erinnern an Halskrausen oder chinesische Hüte, an papierene Keramik, Lampions und Blütenkelche. Manche tummeln sich in Gruppen, manche wirken als Solitäre. Dazwischen finden sich große „Kieselsteine“ aus Fotopapier, die entweder artgerecht auf dem Schiffsboden liegen oder aber – eher irritierend – an der Wand kleben. Durch ihre Dreidimensionalität sind die Objekte auch von hinten zu sehen, mitsamt den interessanten Netzstrukturen, die der Faden auf ihrer Rückseite bildet. Während Kims Fotocollagen allesamt schwarzweiß sind, ist das Ausgangsmaterial hier meist farbig – oft himmel- oder wasserblau, was wunderbar zur Fluss- und Naturnähe des Kunstschiffes passt.
Parallel zu dieser Ausstellung des Kunstvereins Würzburg (bis 21. Juni) im Kunstschiff Arte Noah in Würzburg stellt Gisoo Kim in Koblenz auch Fotokleider und -taschen aus.