
Nach Schweinfurt kommt ein ebenso interessantes Ausstellungsobjekt aus dem Knauf-Museum: die Prunk- oder Schminkpalette des Königs Narmer in graugrünem Schiefer aus Hierakonpolis, 66 x 42 Zentimeter groß. Es handelt sich um 1970 erstellte Repliken von Relief-Platten um 3000 vor Christus. Besonders auf das Schminken der Augen legten die Bewohner am Nil Wert. In dynastischer Zeit stand zur Befriedigung der Schmink- und Schmuckbedürfnisse ein üppiges Arsenal bereit: Henna für Fuß- und Fingernägel, roter Ocker für Lippen und Wangen, Myrrhen- und Lilienöl sowie weitere Essenzen zum Parfümieren des Körpers. Eines der wohl beeindruckendsten Objekte, das neben den mythologischen Inhalten der Siegessymbolik den Schönheitskult Ägyptens aus der Zeit um 3000 vor Christus zeigt, ist die berühmte Prunkpalette des Königs Narmer. Auf der Vorderseite wird der König mit der weißen Krone von Oberägypten vorgestellt, wie er mit seiner Schlachtkeule einen Feind erschlägt, hinter ihm sein Sandalenträger. Auf der Rückseite im oberen Bildfeld steht der König mit unterägyptischer Krone vor enthaupteten Feinden. Narmer wird ein Standartengeleit vorangetragen, das sogenannte „Horusgefolge“.