
Kunert tut mit dem neuen Hochregallager eigentlich das, was produzierende Unternehmen scheuen wie der Teufel das Weihwasser: lagern, stapeln, aufbewahren. Weil Lagerung teuer ist und für jeden Betriebswirtschaftler eine unnötige Bindung von Kapital darstellt, sehen viele Betriebe davon ab und ordern ihr Zubehör - wie etwa die Verpackungen von Kunert - dann, wenn sie sie brauchen. "Just in time" heißt das.
Für den Familienunternehmer Mathias Kunert bedeutet das: Er muss ganze Kontingente von zum Teil aufwändig gemachten Sonderverpackungen in allen möglichen Größen und Stärken innerhalb kurzer Zeit liefern können. Das klappe nur, wenn er sie vorrätig hat, sagt der 58-Jährige. Also muss er Vorrat haben, deshalb das riesige Hochregallager.

Was in dessen Inneren geschieht, entzieht sich wie bei ähnlichen Hallen meistens den Blicken der Öffentlichkeit. Allenfalls der rege Lastwagenverkehr rund um solche Logistikzentren lässt die Dimensionen erahnen.
Und die sind im Fall Kunert gewaltig: 42 Meter hoch ist das Regallager und könnte damit locker den Turm einer herkömmlichen Dorfkirche aufnehmen. Der Würzburger Dom passt von der Fläche her fast komplett rein, sein Mittelschiff von der Höhe her gar zwei Mal.