
Die Wucht der Hammerschläge, mit der er die Badewanne bearbeitet, hallt über den Hof und weit in den Ort hinein. Immer wieder schlägt er zu, bis sich erste zaghafte Risse zeigen, dann das erste Stück herausbricht. Der Rest ist für den 80-jährigen Werner Albert reine Formsache, noch ein halbes Dutzend weiterer Schläge mit dem Vorschlaghammer und die Wanne, die vier gestandene Mannsbilder aus dem Gebäude tragen mussten, ist Geschichte.
Hier wird aber kein neues Bad eingerichtet, sondern zwei Wohnhäuser der Kartause Estenfeld werden kräftig entrümpelt. Werner Albert ist einer von 21 Freiwilligen, die am ersten Samstag im August von halb neun in der Früh bis spätnachmittags die beiden Wohnhäuser von neuzeitlichen Einbauten befreiten. Sprich: sie reißen Holzdecken herab, um die historische Stuckdecke freizulegen, sie stemmen Gipsplatten von den Wänden, um das Mauerwerk freizulegen und sie befreien den Holzfußboden vom jahrzehntelang festgetretenen PVC-Belag.