
Steffi Jones gilt als freundlich, kommunikativ und harmoniebedürftig. Doch niemand sollte sich täuschen. Die Fußball-Bundestrainerin kann auch anders.
Nach dem erneut mageren EM-Auftritt und der dürftigen Torausbeute beim glücklichen 2:1-Sieg gegen Italien war die 44-Jährige zwar wie ihre Spielerinnen erleichtert und „froh über die drei Punkte”. Aber vor allem die erneut mangelnde Chancenverwertung trotz der spielerischen Dominanz prangerte Jones nach dem ersten Turniererfolg offen an.
Sichtlich genervt und mitgenommen von der emotionalen Achterbahnfahrt kritisierte sie ihr Team ungewöhnlich scharf. „Wir haben der Mannschaft viel Vertrauen ausgesprochen, so reicht es aber nicht. Wir müssen aus unsere Fehlern lernen, und die Spielerinnen müssen es jetzt umsetzen. Sonst wird es schwer, unsere Ziele zu erreichen.” Wohl selbst etwas erschrocken über ihre Formulierung, fügte Jones flugs an: „Es hört sich harsch an, ist aber nicht so gemeint.”