Solche Tiermasken findet man bei Johannes Hepp öfter. Eine alptraumhafte Magie geht von der massigen Gorillabüste aus, die – schwarz wie die Nacht und von hinten wechselnd beleuchtet – direkt aus der Geisterbahn entsprungen scheint. Ungezählte Gorillas mit dämonisch funkelnden Äuglein bilden die „Affenwand mit Figur“, die Hepp nach eigener Aussage tatsächlich erträumt hat. Mitten im Raum schwebt ein hohler Bärenkopf aus Pappelholz, den man sich aufsetzen kann und auch darf. So lernt man das verwendete Holz auch über die Nase kennen: Es riecht säuerlich, ein wenig vergoren, aber auch irgendwie erfrischend.
Einen Ausflug in den Dadaismus macht Johannes Hepp mit seiner „Urinalkomposition“: Aus einem alten Pissoir, das der Künstler dem ehemaligen AKW abgetrotzt hat, schaut ein anzugtragendes Holzmännchen heraus – ein unverkrampfter Rückgriff auf Marcel Duchamp, der vor 100 Jahren mit einem umgedrehten Herrenpissoir provozierte. Als Ausgleich zur körperbetonten Arbeit mit Holz malt Johannes Hepp Miniatur-Aquarelle von unterschiedlicher, oft humoristischer Thematik. Besonders hübsch: der „Rote-Bete-Sonnenuntergang“.