35 Flüchtlinge sind zurzeit in den Ortsteilen Forst, Marktsteinach und Schonungen untergebracht: Margraf kennt sie alle, sie ist bei den Maltesern aktiv und besucht die Neuzugezogenen „mit Nähzeug und Verbandszeug“, das sei das, woran sonst kaum jemand denkt, erklärt sie. Helmut Endres ist rund um die Uhr beschäftigt und sucht nach allem, was gebraucht wird. Zum Beispiel zwei Scout-Büchertaschen, die er nach einigen Telefonaten und verschickten E-Mails innerhalb von vier Stunden auftreibt.
Doch nicht nur die Flüchtlinge sind international, auch der Helferkreis. Der türkischstämmige Marktsteinacher Nahsan Carus engagiert sich, weil er „eine gute Tat machen“ will. Ein bisschen Arabisch kann er und er weiß auch, was den Flüchtlingen aus den arabischen Ländern die größten Schwierigkeiten macht beim Erlernen der deutschen Sprache: „Das sind die Buchstaben.“ Sabahat Fischer kommt aus dem Kosovo, ihr Mann ist Deutscher. Sie sei selbst ein „verbranntes Kind“, erklärt sie. Jetzt kümmert sie sich um eine Familie aus Albanien. Sabahat ist tief berührt vom Schicksal dieser Familie. Sie stammt aus einem Bergdorf, der Mann ist Analphabet, zur nächsten Schule hätten die Kinder drei Stunden laufen müssen.