Deutschlandweit gibt es vermutlich 74 000 Todesfälle im Jahr durch Alkohol und Tabak
Das Ministerium verweist dabei auf Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die geht von jährlich 74 000 Todesfällen wegen Alkoholkonsums oder kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak in ganz Deutschland aus. Für Bayern ergäbe das rein rechnerisch eine Zahl von etwa 12 000 Menschen, die unter anderem an den Folgen von zu viel Alkohol gestorben sind. Eine genaue Statistik gibt es dazu nicht.
Auch Dr. Peter Sefrin vermutet, dass die Dunkelziffer „sehr hoch“ liegt, da eine Diagnose sehr schwierig sei. Der 76-jährige Würzburger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte, kann aus der Praxis heraus bei Patienten mit einer Alkoholvergiftung keine wesentliche Veränderung wahrnehmen. Das Problem liege seit Jahren auf einem Niveau. Spürbar abgeschwächt habe sich indes offenbar der Trend, dass sich viel Jugendliche in den Sommermonaten oder an Wochenenden gezielt und schnell betrinken: „Das Komasaufen kommt nicht mehr so häufig vor wie noch vor drei, vier Jahren“, sagt Sefrin. Über die Gründe kann der Notarzt nur spekulieren, da es faktisch keine Zahlen dazu gebe.