Kleine Ursache, große Wirkung: Nach Handgreiflichkeiten gegen seine Frau, die sich von ihm trennen wollte, wäre ein 28-jähriger Würzburger Medizinstudent aus Syrien mit einem Strafbefehl weggekommen. Doch im Prozess, auf den er bestand, erwies sich nicht nur: Er hatte seine Frau mehrfach bedrängt, bei einem Besuch in ihrer Wohnung geschlagen und ihr mit drohenden Worten ein Messer vor den Bauch gehalten. In seiner Wut soll er auch weiter reichende Drohungen ausgestoßen haben – die ihn unter Verdacht brachten, ein Terrorist zu sein.
Mit Sprengung gedroht
Für diese prahlerischen Worte wurde der Mann, der wohl nahe Verwandte bei den IS-Kämpfern in Syrien hat, in Untersuchungshaft genommen. Er soll nämlich im Stil des IS mit Sprengungen von religiösen Einrichtungen in Deutschland gedroht haben – was angesichts der vorhergegangenen Anschläge in Deutschland die Terrorismus-Fahnder auf seine Fährte brachte. Seit sechs Monaten wird gegen ihn ermittelt, zunächst in Würzburg und Bamberg, dann beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe und jetzt bei einer eigens geschaffenen Terrorismus-Abteilung der Generalstaatsanwaltschaft München. Allerdings wurden weder konkrete Anschlagspläne noch Sprengstoff bei ihm gefunden.