
Lange Wörter richtig zu schreiben – eine Herausforderung, die verschnörkelte Schrift einer Speisekarte zu lesen – nahezu unmöglich. Legastheniker stoßen im Alltag auf viele Hindernisse.
Über diese und viele andere Probleme und Herausforderungen haben acht junge Erwachsene aus sechs europäischen Ländern bei einer Bildungs- und Kulturwoche in Würzburg gesprochen, die von der European Dyslexia Association, dem europaweiten Verband für Legastheniker, organisiert wurde. Die angehenden Master-Pädagogen Lisa Fluhrer und Samuel Schmid haben ein Programm mit Workshops und Kulturellem für die jungen Erwachsenen aus Italien, der Schweiz, Dänemark, Deutschland, Norwegen und Schweden zusammengestellt.
Die Vorurteile gegenüber Legasthenikern sind in allen Ländern gleich. „Viele denken, wir sind dumm“, sagen die jungen Erwachsenen unisono. Lehrer wüssten oft nicht mit Legasthenie umzugehen oder wüssten gar nicht, um was es sich dabei überhaupt handelt. „Manche sind auch eifersüchtig auf uns, weil wir für manche Aufgaben mehr Zeit bekommen“, sagt Benedicte aus Dänemark. „Das größte Vorurteil ist, dass wir faul und dumm sind“, fasst es die Schwedin Hannah zusammen.