Einsatzzweck der Ofensysteme ist aber stets der gleiche: „Es geht immer um die Behandlung von Werkstoffen mit Hilfe verschiedener thermischer Verfahren, um die Eigenschaften des Materials dem Verwendungszweck angepasst zu optimieren“, erklärt Reuß.
Härten von Stahl
Beispielsweise sind Härte und Verschleißwiderstand wichtige Faktoren hinsichtlich der Lebensdauer von Werkzeugen, bei anderen Werkstücken kann es mehr auf Elastizität, Temperaturleitfähigkeit oder Verwindungssteifigkeit ankommen. „Das wichtigste Verfahren dabei ist das sogenannte Härten von Stahl. Das Werkstück wird, einfach gesagt, soweit erwärmt, dass sich das Ferrit im Stahl in Austenit umwandelt, in dem mehr Kohlenstoff gelöst werden kann“, erläutert Reuß. Beim anschließenden Abschrecken werden die Kohlenstoffatome verspannt, es bildet sich Martensit. Eine wichtige Rolle innerhalb dieses Prozesses spielt dabei die Abkühlgeschwindigkeit: Je schneller die Abkühlung, desto mehr Martensit bildet sich und umso härter wird der Werkstoff.