„Bis auf ein paar blöde Ossi-Witze oder Anspielungen“ hat Schönherr, der seine Brötchen in einem Logistikunternehmen verdient, nichts Negatives ob seiner Herkunft erlebt. Diese lässt sich bei dem Zwei-Meter-Mann noch heute nicht überhören, wenngleich er sich um ein „gedämpftes Sächsisch“, wie er sagt, bemüht.
Der typische, wie häufig bespöttelte Dialekt sowie seine Herkunft helfen ihm anfangs sogar. Gerade, weil er ein „Ostler“ war, bekommt er hier seine erste Unterkunft auf einem Bauernhof in Reichenberg. „Damals habe ich mich alleine gefühlt, hatte keine Verwandten und keinen Anlaufpunkt“. Auch zu Studienbeginn hilft der sächsische Zungenschlag: zur ersten Clique gehören fast ausschließlich Ost-Studenten aus Thüringen und Sachsen. Über vertraute Dialekte findet man zusammen.