1821 heiratet Rückert Luise Fischer-Wiethaus und schreibt ihr natürlich wieder Gedichte. Die er-scheinen unter dem Titel „Liebesfrühling“ und werden ein Bestseller. Mit ihr hat er zehn Kinder, von denen zwei sterben. Woraufhin er seine berühmten „Kindertodtenlieder“ dichtet, die der Historiker und Schriftsteller Hans Wollschläger die „größte Totenklage der Weltliteratur“ nennt.
Trost hat Rückert immer auch in seinem Glauben gefunden. Er wurde christlich-protestantisch erzogen, hat das auch verinnerlicht, wobei er seine Schwierigkeiten mit der Institution Kirche hatte: „Ich war schon ziemlich ein Christ“, heißt es in einem Gedicht, „und wär es noch mehr geworden, doch mir verleitet ist auf einmal der ganze Orden“, weil der es zu toll mit dem „christlichen Leide“ treibe, ohne auch die Lebensfreude zu berücksichtigen, die ja durchaus in der Lehre Jesu steckt.