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WÜRZBURG
Frankonia-Prozess: Hohe Haftstrafen für Ex-Fechter
Dubiose Geschäfte bringen zwei frühere Spitzenfechter ins Gefängnis: Thomas Gerull und sein Zwillingsbruder Michael wurden vom Landgericht Würzburg zu mehreren Jahren Haft verurteilt.
Frankonia-Prozess       -  Thema im Frankonia-Prozess: Das Beton-Ei im Mainfrankenpark (Lkr. Kitzingen).
Foto: Berthold Diem | Thema im Frankonia-Prozess: Das Beton-Ei im Mainfrankenpark (Lkr. Kitzingen).
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:35 Uhr

Für jahrelangen Betrug an 25.000 Anlegern winkt zwei früheren Spitzensportlern nun jahrelang ein Leben im Gefängnis: Der frühere Weltklasse-Fechter Thomas Gerull wurde am Dienstag vom Landgericht Würzburg zu acht Jahren Haft verurteilt. Sein Zwillingsbruder Michael erhielt sieben Jahre und drei Monate Knast für seinen Anteil an Geschäften des Finanzberater-Unternehmens Frankonia.

Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der Kaufmann Thorsten S., der als williges Werkzeug in verschiedenen Firmen als Geschäftsführer oder Vorstand agierte, kassierte eine Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten.

„Die Beweislage war erdrückend,“ machte der Vorsitzende Richter Reinhold Emmert in der Urteilsbegründung am Abend klar. „Ohne Ihre Geständnisse wäre es noch wesentlich schlimmer gekommen.“ Dies zielte auf das Plädoyer von Staatsanwältin Claudia Kahnke ab, die in ihrem Plädoyer am Morgen jeweils über elf Jahre Haft für die früheren Spitzensportler gefordert hatte. Sie sprach von „so etwas wie Geständnissen“, bei denen das Gericht aber fürsorglich „Geburtshilfe“ habe leisten müssen.

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