Derweil wächst in Russland die Angst vor einem Doping-Bann gegen den Nationalsport Biathlon, doch Anton Schipulin gibt sich ganz entspannt. „Diese Informationen rufen bei mir ein Lächeln hervor. Jedenfalls verfalle ich nicht in Panik”, sagt der russische Staffel-Olympiasieger von Sotschi. „Mir scheint, dass sich hier die Politik allzu sehr in den Sport mischt. Ohne jede Beweise russische Sportler zu beschuldigen, ist zu viel. Das Ganze spitzt sich zu weit zu”, meint der beste russische Skijäger.
IBU-Präsident Anders Besseberg hatte die Vorwürfe gegen Russland öffentlich gemacht. Dem Weltverband IBU liegt demnach eine Liste mit 31 dopingverdächtigen russischen Athleten vor.
Direkte Beweise und unverschlüsselte Namen liegen bisher nicht vor - höchstens hinter vorgehaltener Hand. „Wir werden das erst kommentieren, wenn es mehr Klarheit gibt”, sagt Sportminister Pawel Kolobkow angesichts der vielen offenen Fragen nach dem zweiten McLaren-Report zum vermutlich staatlich dirigierten Dopingsystem in Russland. Russlands Männer-Coach Ricco Groß forderte von der IBU eine schnelle Veröffentlichung der Namen: „Momentan reden alle nur um den heißen Brei, und es kommt zu Spekulationen und Vorverurteilungen.