WÜRZBURG
Erotica: Wo Heidi von der Alm verschleudert wird
Nadelräder, Dildos oder Holz-Vibratoren namens „Frettchen“: Bei der Erotikmesse in der Würzburger Posthalle stellt sich die Sex-Branche zur Schau. Ein Rundgang.
In die Waschmaschine darf aber nicht jedes der nietenbesetzten Teile.
Der falsche Schotte müht sich ab, drückt der Kundin sein rechtes Knie ins Kreuz, zieht und zerrt und schnürt. Das tiefschwarze, mit glänzenden Nieten besetzte Mieder quetscht nach oben, was vorher in der Körpermitte war, staucht nach unten, was oben keinen Platz mehr findet. Nach guten fünf Minuten hat die Frau eine Wespentaille und einen gewaltigen Busen. „Wow“, sagt sie, als sie ihr Spiegelbild betrachtet – und der Verkäufer wittert Morgenluft. Dann stellt sie eine Frage: „Kann man das in der Maschine waschen?“ Man kann nicht.
Enttäuschungen lassen sich auf der Erotica mit „Sex on the Beach“ verarbeiten. Den gibt es für sieben Euro. Aus einem Plastikbecher und mit Strohhalm.
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