
So wie Lieverscheidt von der Compagnia spricht, als wäre es seine eigene gewesen, so spricht er umgedreht über sein heutiges Ein-Mann-Theater oft in der Dritten Person – aus Identifikation mit der Marke Compagnia Buffo. Deren Namen führt er zu Recht, weil er immer noch Bühnentechniken und -traditionen, Genres, Handlungsfäden und Zeiten mischt. Wenn er über seinen Lieblingsromancier Haruki Murakami spricht, faltet Lieverscheidt die Finger als baute er einen Origami-Vogel aus unterschiedlichen Realitätsebenen. Außer der künstlerischen Kontinuität gibt?s noch eine weitere: Die Projekte der 1980er seien entweder untergegangen oder hätten sich etabliert: „Ich nicht.“
Vor seinem Würzburger Gastspiel nahm er an einem Masken-Workshop in Italien teil: In zwei Wochen entstand hier eine einzige Maske für die nächste Sommerproduktion. 2017 spielt er nämlich etwas Neues. Das entwickelt er in seinem Winterquartier bei Osnabrück, dafür verzichtet er heuer weitgehend auf Indoor-Aktivitäten, außer dem Weihnachtsstück am 16. Dezember im Würzburger theater ensemble und in einigen anderen Städten.