
„Glaubst du an ein Leben nach der Geburt?“ Nie hörte man einen Embryo dreckiger lachen als in der ersten Puppentheater-Szene des Stücks „Leben“. Rasch versteigen sich die ungeborenen Zwillinge zu grundsätzlichen Zweifeln an der Existenz einer „Mutter“.
Es geht um das Thema Leben. In den eineinhalb kurzweiligen Stunden, in fünf Bildern fallen aber auch – nicht zuletzt dank einer grausigen Ritter-Oper – sehr viele Tote an. Mademoiselle Sensemann spielt in dem Stück eine zentrale Rolle.
„Ich konnte das Stück ja nicht ,Tod? nennen“, sagt der Theatermacher, der 70-jährige Soloschauspieler Willi Lieverscheidt beim Besuch an seinem rollenden Bühnenwagen, einem Mercedes-814-Bus: „Dann kommt ja keiner.“
Seit 1987, zwei Jahre nach ihrer Gründung, kommt die Compagnia Buffo fast jährlich nach Würzburg. Kulturamtsleiter Gabriel Engert hatte die Truppe in Nürnberg entdeckt und als künstlerischen Gegenpol zum nahebei lärmenden Bierzelt-Weinfest engagiert. Oft kamen sie zu viert, in ihrer Rekordzeit hatte die Kompanie elf, zwölf Mitglieder. Doch seit 2008 macht Lieverscheidt die sechs bis acht Stationen der sommerlichen Zelt-Tournee allein.