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WÜRZBURG
Eine Stimme für die Deportierten
Der Künstler Gunter Demnig (rechts) hat am Donnerstag für Andrzej Rostecki einen Stolperstein vor der Psychiatrischen Klinik am Margarete-Höppel-Platz 1 (ehemals Füchsleinstraße) verlegt. Pate für diesen Stein ist Prof. Martin Krupinski (links, Abteilung für Forensik).
Foto: Patty Varasano | Der Künstler Gunter Demnig (rechts) hat am Donnerstag für Andrzej Rostecki einen Stolperstein vor der Psychiatrischen Klinik am Margarete-Höppel-Platz 1 (ehemals Füchsleinstraße) verlegt. Pate für diesen Stein ist Prof.
Von unserer Mitarbeiterin Anna Sophia Hofmeister
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:42 Uhr

„Die Frauen haben sich oft untereinander mit Fäusten gehaut“, schreibt sie in ihren Erinnerungen. Als sie sich einmal über die furchtbaren Zustände beschwerte, sagte ihr der Diensthabende, dass das hier ja kein Hotel, sondern ein Konzentrationslager sei. Nach zweieinhalb Jahren in Theresienstadt konnte Ida Weil über einen Transport des Roten Kreuzes in die Schweiz gerettet werden. Kurz darauf verstarb sie. Auch Mordechai Ansbacher überlebte das KZ. Er sah Theresienstadt, Auschwitz und Dachau, wo der 16-Jährige schließlich zu Kriegsende befreit werden konnte. In Jerusalem sagte er im berühmten Eichmann-Prozess 1961 aus – und berichtete vom Alltag in Theresienstadt.

Die Lesung machte einzelne Personen und Charaktere hinter all den Namen lebendig, die der Kölner Künstler Gunter Demnig in die quadratischen Messingplatten seiner Stolpersteine hämmert. 512 sind es inzwischen in Würzburg, knapp 61 000 in ganz Europa. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert Demnig den Talmud.

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