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WÜRZBURG
Eine Stimme für die Deportierten
Der Künstler Gunter Demnig (rechts) hat am Donnerstag für Andrzej Rostecki einen Stolperstein vor der Psychiatrischen Klinik am Margarete-Höppel-Platz 1 (ehemals Füchsleinstraße) verlegt. Pate für diesen Stein ist Prof. Martin Krupinski (links, Abteilung für Forensik).
Foto: Patty Varasano | Der Künstler Gunter Demnig (rechts) hat am Donnerstag für Andrzej Rostecki einen Stolperstein vor der Psychiatrischen Klinik am Margarete-Höppel-Platz 1 (ehemals Füchsleinstraße) verlegt. Pate für diesen Stein ist Prof.
Von unserer Mitarbeiterin Anna Sophia Hofmeister
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:42 Uhr

Man solle schließlich nicht nur über Zahlen reden, sagte Susanne Kill, Leiterin der Konzerngeschichte der Deutschen Bahn, in ihrem Grußwort, sondern auch über die Träume, Wünsche und Hoffnungen der Deportierten.

In berührenden zeitgeschichtlichen Zeugnissen erfuhren die Zuhörer Details von den örtlichen Sammelaktionen in Würzburg, den entbehrungsreichen Zugfahrten Richtung Osten und den schrecklichen Enttäuschungen, welche die Opfer nationalsozialistischer Ideologie bei ihrer Ankunft erlebten.

Käte Frieß zum Beispiel, die sich an die Informationen klammerte, dass sie im Osten ein neues Leben beginnen könne. Im Konzentrationslager Riga gab es dann aber nicht, wie angekündigt, ein Häuschen und gute Arbeit – nur furchtbar enge Stockbetten, Hunger, Kälte, Schinderei und Tod. Oder Ida Weil, die eine Flucht vorab strikt abgelehnt hatte und schließlich in Theresienstadt landete, wo ihr nicht als eine Ärmelschürze blieb. Ihren goldenen Ehering tauschte sie aus lauter Hunger gegen eine Stulle Brot.

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