Doch der Reihe nach. Bereits vor dem Anpfiff verkündete Geschäftsführer Roland Sauer die erste freudige Nachricht für die Fans der Wölfe: Patrick Schmidt wird mindestens bis Sommer 2019 das Trikot der Rimparer tragen. Der 24-Jährige verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre. „Paddi“, wie er genannt wird, hat nie einen Hehl daraus gemacht, irgendwann in der Ersten Liga spielen zu wollen. Offenbar glaubt er daran, diesen Weg gemeinsam mit den Wölfen gehen zu können.
Der Handball, den er und sein Team gute 50 Minuten lang gegen Bad Schwartau zeigten – ein Gründungsmitglied der Eliteklasse, das mittelfristig auch dorthin zurückstrebt –, ließ jedenfalls keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Grün-Weißen mit ambitionierter Attitüde in die zweite Saisonhälfte starten. Für die Kirsche auf der Sahne der Torte, die die Rimparer ihren Zuschauern bis dahin mit einer spielerisch wie kämpferisch starken Leistung serviert hatten, sorgten Benjamin Herth und Max Bauer mit einem Doppelkempa. Spielmacher Herth passte auf den von Rechtsaußen in den Siebenmeteraum springenden Bauer, der den Ball in der Luft fing und sofort wieder auf den über die Mitte in den Kreis hereinsegelnden Herth zurücklegte. Der versenkte die Kugel im Flug im gegnerischen Tor zum 26:21 (52.) und riss das Publikum von den Sitzen.
Katrin Krabbe im Publikum
Bestimmt auch Bauers Mama Britta, die mit ihrer Freundin Katrin Krabbe in der Halle war, der Mutter von VfL-Spieler Bruno Zimmermann und Sprint-Doppel-Weltmeisterin von 1991 über 100 und 200 Meter. Die Frauen, beide einst erfolgreiche Leichtathletinnen, hatten sich nach ihren Sportkarrieren aus den Augen verloren und erst vor ein paar Jahren bei einem Sichtungslehrgang ihrer Söhne wiedergetroffen. „Seither sind wir unzertrennlich“, erzählte die heute 47-Jährige Krabbe später, die Anfang 2016 ihre Beziehung mit Bob Hanning publik gemacht hatte, dem Vizepräsidenten des Deutschen Handballbundes. Daran änderte auch Rimpars Sieg nichts – selbst Krabbe nannte ihn verdient.