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WÜRZBURG
Eine afrikanische Weltreise in Würzburg
Africa Festival: Bis Sonntagabend sind die Talavera Mainwiesen in Würzburg wieder ein Schmelztiegel der Kulturen. Diesmal blickt das Festival vor allem nach Südafrika und folgt afrikanischen Spuren nach Kuba.
Hugh Masekela auf dem Africa Festival       -  Er gilt als der wichtigste Jazz- und Weltmusiker Afrikas: Hugh Masekela. Am Donnerstag spielte der  77-jährige Trompeter, Pianist, Sänger und Komponist mit seiner Band im Abendprogramm auf dem Africa Festival. Wenige Stunden zuvor hat ihm das Würzburger Festival den den Award für sein Lebenswerk verliehen.
Foto: Patty Varasano | Er gilt als der wichtigste Jazz- und Weltmusiker Afrikas: Hugh Masekela. Am Donnerstag spielte der 77-jährige Trompeter, Pianist, Sänger und Komponist mit seiner Band im Abendprogramm auf dem Africa Festival.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:26 Uhr

Eine persönliche Brücke zwischen Würzburg und Kuba schlug bei der Eröffnung der dortige deutsche Botschafter Thomas Neisinger (61). Der Vater von vier Kindern ist gebürtiger Würzburger, hier aufgewachsen und hat einen Teil seiner Studienzeit noch am Main verbracht. Seit September 2015 ist Neisinger in der Hauptstadt Havanna im Einsatz. Zum ersten Mal seit seinem Antritt kehrte er zurück in seine frühere Heimat.

Aus Kuba, sagte er, habe er auch etwas mitgebracht: riesige Nationalflaggen, die nach Initiative durch das Festival auf der Insel gefertigt wurden und die u.a. das Havana-Zelt dekorieren. Die Musik, so Neisinger, sei ein viel besserer Botschafter als die Diplomatie, weil sie „Menschen und Kulturen einfach und unkompliziert zusammenbringt“. In Kuba gehöre sie zum Alltag und zum Lebensgefühl der Menschen. Politisch blieb der Botschafter zurückhaltend, brachte aber seine Hoffnung auf eine weitere, auch kulturelle Öffnung Kubas zum Ausdruck. Hochrangige Besuche aus Deutschland wie zuletzt von Außenminister Steinmeier oder Wirtschaftsminister Gabriel seien hilfreich: „Steter Tropfen höhlt den Stein.“

Als Ehrengast der Eröffnung berichtete Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth von Eindrücken ihrer eigenen Reise nach Kuba. Sie habe eine vorsichtige Öffnung erlebt. „Die Menschen sehnen sich nach einem Leben ohne Blockade, in Freiheit und Frieden.“ Roth dankte den Organisatoren des „herausragenden“ Africa Festivals. Es ermögliche Begegnung und Austausch und sei auch ein „Bollwerk gegen Versuche, rassistische, rechtsextreme und menschenfeindliche Strömungen zu platzieren“. Mit Kuba habe man ein gutes Schwerpunktland gewählt. „Denn die Rumba kommt nicht aus Sevilla, sondern aus Afrika.“
 

An diese kulturellen Wurzeln erinnerte auch Luis Ernesto Morejón Rodriguez, der Erste Sekretär der kubanischen Botschaft in Deutschland. Afrikaner und ihre Nachkommen hätten für die Unabhängigkeit der Insel gekämpft. Dass die dortige Kulturpolitik noch immer ideologisch geprägt ist, wollte der Gast gar nicht verhehlen. Rodriguez unterstrich die „kulturellen Leistungen der sozialistischen Revolution“, die er selbst als „eines der größten kulturellen Ereignisse in der Geschichte Kubas und Amerikas bezeichnete“.

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