
Menschen ohne Implantate erkennen bakterielle Entzündungen meist sofort anhand von Schwellungen und Schmerzen. Meinel und sein Team haben das neue Diagnosemittel mit Forschern der Universität Düsseldorf sowie von Forschungseinrichtungen aus Berlin und Jena entwickelt. Über das Verfahren berichten sie im Fachjournal „Nature Communications“.
Für erste Tests hatte das Pharmazie-Team der Uni Würzburg den Speichel von gesunden und erkrankten Patienten der Zahnklinik in Rimini genutzt. „Der Kaugummi erkennt jede Form von bakterieller Belastung im Mundraum“, sagt Meinel. Dabei reagiere er besser als die bislang genutzten Farbstreifen und schneller als Tests mit Stäbchen, die erst im Labor analysiert werden müssten. Bei leichten Zahnfleischentzündungen schlage der Kaugummi jedoch nicht an.
In den Kaugummi haben die Forscher einen speziellen Inhaltsstoff eingebaut, der auf bestimmte proteinabbauende Enzyme reagiert, die bei Entzündungen im Mund entstehen. Diese zerschneiden den Stoff, wodurch ein vorher nicht zu schmeckender Bitterstoff frei wird. Der Patient könnte dann zu seinem Zahnarzt gehen, der die Diagnose bestätigt und die Entzündung behandelt.