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WÜRZBURG/KARLSRUHE
Ein anonymes Grab für den Axt-Attentäter?
Afghanischer Flüchtling (17) läuft mit Axt und Messer Amok in Regionalbahn Treuchtlingen nach Würzburg und wird bei Heidingsfeld auf der Flucht erschossen. Leichenabtransport am Morgen danach.
Foto: Main-Post | Afghanischer Flüchtling (17) läuft mit Axt und Messer Amok in Regionalbahn Treuchtlingen nach Würzburg und wird bei Heidingsfeld auf der Flucht erschossen. Leichenabtransport am Morgen danach.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 16.12.2020 11:16 Uhr

Und schon 1974 ging ein suggestives Bild von der Beerdigung des verhungerten Terroristen Holger Meins um die Welt: Der linke Volkstribun Rudi Dutschke stand mit geballter Faust am offenen Grab und rief vor laufenden Kameras: „Der Kampf geht weiter!“ – eine Ohrfeige für alle Trauernden und die Opfer der RAF.

Solche Szenen will man vermeiden. Einer der Terroristen, die im Januar 2015 das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ in Paris überfallen und zwölf Menschen getötet hatten, wurde anonym in Reims beigesetzt. Der Bürgermeister wollte das nicht. Doch der Terrorist hatte zwei Jahre in der Stadt gewohnt. Einer der Terroristen, die im November 2015 in der Pariser Konzerthalle „Bataclan“ 89 Menschen töteten, ist auf dem Friedhof in der Gemeinde Drancy beerdigt. Die Familie hat dafür gesorgt, dass das Grab nicht identifizierbar ist.

Der mutmaßliche deutsche Rechtsterrorist Uwe Böhnhardt vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ist in Jena auf dem Nordfriedhof in einem anonymen Gemeinschaftsgrab beerdigt. Wo sein Komplize Uwe Mundlos bestattet wurde, ist unklar.

Opfer auf dem Weg der Besserung

Die 51-jährige Fußgängerin, die der Axt-Attentäter am 18. Juli auf der Flucht verletzt hatte, ist aus der Klinik entlassen worden. Am Universitätsklinikum Würzburg werden jetzt noch vier der Opfer des Anschlags behandelt. Ihr Gesundheitszustand habe sich überwiegend gebessert, allerdings bestehe weiterhin die Gefahr von Komplikationen, heißt es. Ein Patient muss noch auf der Intensivstation und im künstlichen Koma bleiben, weil immer noch Lebensgefahr besteht. Die Familien sind in engem Kontakt mit den Patienten und behandelnden Ärzten und bekommen Unterstützung von deutschen und chinesischen Helfern. Eine spezifische psychologische Betreuung der Patienten findet statt. Mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm besuchte eine Vertreterin der Gesellschaft für deutsch-chinesische Freundschaft die Opfer und ihre Angehörigen.
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