Skepsis bei den Jusos
Als „Dämpfer“ empfindet Rosenthal das Ergebnis nicht. Freilich hätte er sich es besser gewünscht. „Doch bei so einer geringen Beteiligung machen allein zwei Gegen-Stimmen schon einen großen Ausschlag“, sagte er am Tag danach. Und er weiß, dass er gerade von den Jusos skeptisch gesehen wird. „Dass die SPD nicht dieses Maß an Geschlossenheit als Politikverständnis hat, ist nichts Ungewöhnliches“, so Rosenthal. Im Juni wurde er einstimmig vom gesamten Unterbezirks-Vorstand zum Landtagskandidaten vorgeschlagen.
Vor der Nominierung Rosenthals rief der Noch-SPD-Vorsitzende Muchtar Al Ghusain die Genossen dazu auf, sich nicht mit „Zorn, Hass, Häme oder Gleichgültigkeit“ überziehen zu lassen, wie er es oft im Bundestagswahlkampf erlebt habe. „Das ist eine gefährliche Entwicklung“, stellte Al Ghusain fest. „Wir sind stolz auf die Partei, die im nächsten Jahr 150 Jahre alt wird.“ Al Ghusain ist am 16. Oktober als Vorsitzender der SPD-Würzburg zurückgetreten. Zu seiner Nachfolgerin soll im November die 33-jährige Katharina Räth gewählt werden.