Die meisten besuchen die Waldorfschule von der ersten Klasse an. „So war es auch bei mir“, sagt Hannah Kaufmann. Rückblickend findet die 18-Jährige, dass ihre Eltern eine gute Wahl für sie getroffen haben. Was sie von Gleichaltrigen aus anderen Schulen hört, klingt für sie abschreckend: „Sie haben Angst, eine zweite Sechs zu schreiben und sitzen zu bleiben.“ Dauernd stünden sie unter Druck.
In der Waldorfschule, meint Florian Mende, lernt man stärker aus eigener Motivation – und eben nicht nur für gute Noten. Vor allem naturwissenschaftliche Fächer findet der junge Mann aus der 13. Klasse spannend: „Zum Beispiel, wenn wir uns in Physik mit dem Licht beschäftigen.“ Faszinierend die Vorstellung von Photonen: „Und interessant die Frage, warum eigentlich der Himmel blau ist.“ Klasse findet Florian auch den Unterrichtsaufbau: „In Physik kommt das Experiment immer am Ende der Stunde.“ Erst am nächsten Tag wird der Versuch gemeinsam besprochen: „So dass wir Zeit haben, uns das Ganze über Nacht selbst durch den Kopf gehen zu lassen.“