Es ist noch gar nicht so lange her, da war es als Würzburger völlig normal, uniformierten Amerikanern zu begegnen. Schon seit 1945 waren US-Soldaten in Würzburg stationiert, nahmen den 1936 errichteten Fliegerhorst der Reichs-Luftwaffe in Besitz. Aus diesem entstanden die Leighton Barracks, in denen zeitweise das Hauptquartier der „Big Red One“ (der 1. US-Infanteriedivision) stationiert war.
Nach Abzug der US-Army im Jahre 2008 wurde 2012 das Gelände schließlich an die Stadt Würzburg übergeben. Vieles hat sich seither getan, Straßennamen wurden geändert, Gebäude abgerissen – großenteils wegen verbauten Asbests. Neue Wohnungen werden gebaut und auch die Universität drückt der ehemaligen Kaserne zunehmend ihren Stempel auf. Doch man irrt, wenn man glaubt, dass für viele beschäftigten Amerikaner die Kaserne lediglich ein Arbeitsort war. Viele sahen es als ihr Zuhause an, schauen auch heute noch auf aktuelle Entwicklungen in ihrer ehemaligen zweiten Heimat. Natürlich mit gemischten Gefühlen: einerseits froh, dass das Gelände weiterhin sinnvoll genutzt wird, andererseits etwas wehmütig wegen der umfangreichen Neugestaltung.