Nach einer Inschrift im Hochaltar hat der Bildhauer Johann Caspar Hippeli das in sich durchkomponierte Altarwerk geschaffen und jenem Bernhard, der den Zisterzienserorden zur Blüte gebracht und im nahen Kloster Bildhausen – Patronatskloster der Kirche in Brend – gewirkt hat, Gestalt gegeben.
Es ist ein Gotteshaus mit einer jahrhundertealten Geschichte, denn es ist – neben der Rundkirche auf der Würzburger Festung Marienberg – das älteste des Bistums. Zu seiner Entstehungszeit dem heiligen Martin geweiht, wird die „Basilica in honorem Sancti Martini in villa Brende“ urkundlich 742 erstmals erwähnt und gehörte zum Ausstattungsgut der Würzburger.
Zentrale Königskirche
Von Anfang an war die Kirche Ausgangspunkt für die Christianisierung des damaligen Westergaus, die nahe Quelle lässt vermuten, dass hier zunächst ein Taufplatz errichtet war. Unter Karl dem Großen wurde sie die zentrale Königskirche im Salzgau. Das bedeutet, sie war Taufkirche für den gesamten zugehörigen Bereich. Im Jahr 974 kam sie an das Stift Aschaffenburg und im 14. Jahrhundert an das Kloster Bildhausen.
In all den Jahren veränderte sich nicht nur der Name des Kirchenheiligen, sondern auch das Äußere und Innere des frühmittelalterlichen Bauwerks. Zum romanischen Turm kam eine gotische Seitenkapelle, und in die Kirche zog die goldene Pracht des Barock. Heute sticht der enorme Gegensatz zwischen Außen- und Innenansicht ins Auge.